Näpfe und Futter

Update - 21.Oktober 2018

 

Im letzten Jahr hab ich eine Tierarzt Odyssee mit Schröder hinter mich gebracht.  Auf dem Nasenrücken und rund ums Maul hatten sich bei ihm eigenartige Stellen/Verfärbungen gebildet und da ich wissen wollte, was es damit auf sich hat, haben wir verschiedene Tierärzte und auch eine Tierheilpraktikerin konsultiert.

 

Gebracht hat leider alles nix - sämtliche Vermutungen ... Kontaktallergie, Futterallergie, Pilzinfektion und alle damit zusammenhängenden Aktionen und Behandlungen haben letztendlich nichts gebracht.

 

Die braunen Stellen sind immer noch da. Da Schröder aber ansonsten putzmunter ist und seine Blutwerte in Ordnung, haben wir entschieden, das Ganze jetzt so hinzunehmen.

 

Im Zuge der Recherche war aber eine Vermutung, das er evtl. auf das Material der Näpfe reagiert. Also habe ich einen ganzen Haufen Keramiknäpfe gekauft und wir haben so lange herumprobiert, bis wir einen Napf hatten, mit dem alle Wackler zurechtkommen. Schön groß, damit die Schnurrhaare auch nirgendwo anstossen und mit stabiler Bodenhaftung.

 

Und weil wir gerade dabei waren, hab ich Teile auch gleich noch auf einen Sockel gestellt, damit die Wackler sich nicht so weit runter beugen müssen beim futtern.  Das Ergebnis seht Ihr oben.

Beim Unterbau handelt es sich übrigens um ein altes Modell eines kleinen Käsebehälters von Tupperware...

absolut praktisches Teil, weil man die untere Schale umgekehrt in den Deckel stellen kann und die Näpfe dort perfekt hineinpassen. Da wackelt oder rutscht nichts mehr! :-)


Die richtigen passenden Näpfe für meine Ataxiekatzen zu finden war gar nicht so einfach…. Ich sehe jetzt schon die fragenden Blicke eines Dosis, der gesunden Katzen hat - „Häh?! Wie jetzt?! Gibt doch genug Näpfe im Handel, da nimmst’e halt einen, der farblich zur Küche passt“

Tja… nee..… so einfach isses es aber eben nicht bei Wackelkatzen … zumindest bei meinen nicht…

Klar gibt es unzählige Napfvarianten im Zubehörhandel – Edelstahl, Keramik, Plastik, Porzellan … rund, eckig, oval, hoch, tief, mit oder ohne Griffloch, hoher Rand, niedriger Rand, gewellter Rand… aber zumindest für meine Ataxiekatzen waren die meisten nicht praktikabel.

Edelstahl, Keramik und Porzellan z.B. funktionieren hier grundsätzlich nicht, weil meine Wackler beim Fressen häufig anfangen zu „picken“. Als „picken“ bezeichnet man das rhythmische Kopfnicken, das einige Ataxiekatzen bei der Nahrungsaufnahme an den Tag legen. Je höher der Ataxie Grad, desto heftiger häufig auch die Pickbewegung oder die Instabilität der Katze an sich.

Von meinen Tieren neigen Schröder und Maggie zum Picken und nachdem ich anfangs häufig das unschöne Aufschlagen von kleinen Katzenzähnen an den Napfrändern oder dem Napfboden zu hören bekam (das bei vielen Tieren zu abgebrochenen oder angeschlagenen Reißzähnen führt), flogen alle Napfvarianten rigoros raus, deren Material zu hart ist.

Also Plastik… hmm… auch nicht so prickelnd – viele der günstigen Kunststoffnäpfe, die die einschlägigen Tierzubehörgeschäfte im Angebot haben, sind halt billigste China Produktionen.

Entweder sind die Näpfe zu klein, die Ränder sind zu hoch, sie haben keine Griffmulden oder sind nicht standfest genug … ich weiß gar nicht wie viele Näpfe ich in den letzten Jahren schon bestellt/gekauft und wieder aussortiert habe…auf Bilder sehen viele de Dinger ja noch ganz ordentlich aus – aber im Praxistest versagten sie dann doch.

Gelandet bin ich letztendlich bei Näpfen der Marke AniOne (Eigenmarke der Fressnapf Kette) .

Die Näpfe sind aus Bambus, in augenfreundlichen Farben gehalten (Grün- und Beigetöne), mit
handfreundliche Griffmulden, mittelhohe Rändern, einer zusätzlichen Randvertiefung an einer Stelle und sie sind durch ihre Form ausreichend standfest für den Einsatz bei Wackelkatzen.

Die zusätzliche Randvertiefung brauchen wir zugegebenermaßen nicht wirklich - denn dort schwappt leider auch manchmal etwas raus, wenn Maggie mal wieder zu temperamentvoll um die gefüllten Näpfe herumrumpelt und dabei mit den Pfoten einen Napf touchiert.

Im Extremfall kollidiert auch schon mal ihr kleiner Moppelhintern mit den Dingern und dann gibt’s wegen der Randvertiefung halt eine kleine Überschwemmung auf der Napfunterlage…

In solchen Momenten wünsche ich mir schon manchmal, das der Rand rundherum gleich hoch wäre – aber grundsätzlich kommen alle Drei mit dieser Napfausführung sehr gut zurecht und können problemlos daraus fressen, ohne das irgendwo Futterreste in den Ecken hängenbleiben (großes Minus z.B. bei eckigen Näpfen).

Also steht halt immer eine Rolle Haushaltstücher parat und anstatt normaler Napfunterlagen (viiiieeel zu klein für Ataxisten!!) liegen hier zwei ca. 40 x 60 cm große Reststücke glatter PVC Boden unter den Fressnäpfen.

Ebenfalls aus unserer Sicht empfehlenswert – wenn auch mit Einschränkungen – sind die Näpfe von
Becobowl . Diese sind ebenfalls aus Bambus, haben allerdings einen rundherum gewellten Rand ohne Griffmulde.

Die fehlende Griffmulde machen bei uns das Manövrieren mit gefüllten Becobowl Näpfen leider schwierig, da meine Fellnasen ihr Nassfutter grundsätzlich mit einer ordentlichen Portion Wasser vermischt erhalten – und das schwappt dann bei den Becobowls an allen Seiten raus, wenn man die Dinger nicht absolut waagerecht hält.

Aber halte mal einen Napf 100% waagerecht, wenn Dir drei hungrige Fellnasen um die Beine wuseln… da is‘ nix mit waagerecht! Da biste froh, wenn Du die Näpfe auf den Boden kriegst, ohne über eine Deiner Katzen zu fallen und ohne das Dir Dein dicker Kater den gefüllten Napf vor lauter Aufregung aus der Hand schubst...!! ;-)

Wenn die vorhandenen Ataxiekatzen aber problemlos aus Wassernäpfen trinken (das tun meine nämlich nicht) – dann sind diese sehr niedrigen und standfesten Näpfe für Nassfutter sicher eine gute Alternative für Katzen mit höherem Ataxie Grad oder junge Wackelkatzen!

In Sachen Futter sind Wackelkatzen übrigens genauso mäkelig oder nicht mäkelig wie andere Katzen... manche hochwertigen Futtersorten werden hier stumpf verweigert, andere werden geliebt... es gibt inzwischen eine bunte Mischung von mehreren Sorten, die immer mal wieder gewechselt werden.

Wichtig sind mir dabei allerdings folgende Punkte:
* Hoher Fleischanteil (mind. 70%)
* Getreidefrei, Zuckerfrei, und ohne sinnloses Füllzeug wie Mais, Reis, Soja, "pflanzliche Nebenerzeugnisse
   oder Eiweißextrakte",

* Keine Farb-, Konservierungs und Aromastoffe

* klare, offene Deklaration - ich will wissen, was ich verfüttere

* last but not least - ich will von dem Geruch des Futters keinen Brechreiz kriegen... es gibt in der Tat bestimmte
   Futtersorten die so widerlich riechen, das sich mir nach dem Öffnen der Dose fast der Magen umgedreht hat.
   So was fliegt hier stumpf von der Liste...

Übrigens - die Tatsache, das ich selbst vegan lebe hat keine veganen Auswirkungen auf die Ernährung meiner Tiere! Katzen sind Carnivoren und der gesamte Verdauungstrakt ist auf die Verwertung von Fleisch ausgelegt.  Ich kann für mich selbst entscheiden, wie ich mich ernähre, denke aber nicht im Traum daran, meinen Katzen eine vegane Ernährung aufzuzwingen! D.h. meine Tiere werden artgerecht gefüttert und das muss nur ich mit meinem Gewissen ausmachen und niemand sonst!

Es gibt hier bei uns keine Billigfuttersorten - sofern meine Tiere es akzeptieren, kaufe ich gern auch teurere Sorten von kleinen Herstellern, die ihr Fleisch aus nachhaltiger und artgerechter Tierhaltung beziehen.

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Kommentare: 3
  • #1

    Maren (Freitag, 05 Mai 2017 22:09)

    Hey, die AniOne Näpfe habe ich auch. Stellst du die in die Spülmaschine? Ich trau mich nämlich nicht...

  • #2

    Nicole (Samstag, 06 Mai 2017 18:05)

    Nee... auf die Idee bin ich ehrlich gesagt noch gar nicht gekommen. Ich hab hier zwei 3er Sets und die werden nach den Mahlzeiten einfach wieder mit warmem/heißen Wasser und ggfs. einem Spritzer Öko-Spülmittel gesäubert... vielleicht kaufe ich beim nächsten Besuch im Laden mal einen Extra Napf und pack dann einen der alten mal testweise mit in die Maschine. Könnte mir aber vorstellen, das das Material von den hohen Temperaturen irgendwann mürbe wird, wenn man das regelmäßig macht...

  • #3

    Sandra (Sonntag, 24 Februar 2019 09:47)

    Super Seite, liebe Nicole.
    Kennst du das Futter von Lucky Kitty? 95% Fleisch und es riecht nach nichts, und schmeckt wie der Sonntagsbraten von Oma (ja ich hab es probiert, und natürlich ohne die Gewürze)